In der heutigen Zeit wird der Diabetes Patient mehr denn je über seine Erkrankung aufgeklärt, in spezialisierten Arzt Praxen werden Kurse rund um das Thema Diabetes angeboten und auch über prophylaktische Maßnahmen aufgeklärt.
Meine Aufgabe als Podologin besteht darin den Part der richtigen Pflege ihrer Füße zu übernehmen, sei es in der praktischen Anwendung an den Füssen oder im Bereich der Aufklärung.
Begleiterscheinungen des Diabetes
wie Durchblutungsstörungen und Beeinträchtigungen der Bein- und Fußnerven begünstigen die Entstehung von Verletzungen am Fuß.
Durch die Störungen der Nerven werden Druckstellen und kleine Verletzungen nicht durch Schmerz wahrgenommen, eine schlechte Durchblutung erschwert die Heilung. Bakterien und Pilze können die Wunde infizieren, es kann ein „diabetischer Fuß“ entstehen.
Leider werden beide Störungen selten richtig wahr genommen, jedoch ist es wichtig diese Anzeichen früh zu erkennen -
Das geht ihren Füßen auf die Nerven:
Störungen der Durchblutung können sich so bemerkbar machen:
Durchblutungsstörungen müssen nicht immer Schmerzen bereiten.
Wenn sie eines oder mehrere Anzeichen bei sich feststellen informieren sie umgehend ihren behandelnden Arzt. Mit wenigen, schmerzlosen Untersuchungen kann er dann feststellen ob ihre Füße wirklich gefährdet sind und eine entsprechende Behandlung umgehend einleiten.
Das wichtigste und wirksamste Handwerkszeug, zur Vermeidung von negativen Veränderungen an den Füssen des Diabetikers, ist die Vorbeugung:
Durch den Diabetiker selbst:
Die tägliche Reinigung der Füße:
sollte mit einem sehr milden Präparat durchgeführt werden
bei einem Fußbad sollte darauf geachtet werden:
Fußbäder daher nicht zu lange anwenden.
Wichtig ist
das „genaue aber auch vorsichtige Abtrocknen“ zwischen den Zehen,
damit keine Einrisse entstehen können (Fußpilz).
Kein Fön (Neuropathie/Verbrennungsgefahr)
Die tägliche Pflege der Haut:
das Pflegeprodukt sollte Schutz- und Pflege bieten, beim normal trockenen Fuß bietet sich eine Fußcreme oder ein Balsam an (Bsp.: Allpresan Diabetic basic) bei der sehr trockenen Haut sollte man auf gehaltvollere Produkte setzen (Bsp.: Allpresan Diabetic intensiv) bei Neigung zu Fußpilz sollten Antimykotische Produkte verwendet werden (Bsp.: Allpresan Diabetic protect)
-> Die Pflegeprodukte sollten nicht zwischen den Zehen aufgetragen werden (Staunässe), außer Schaum und Spray diese jedoch gut austrocknen lassen
Die Behandlung von Fuß- oder Nagelpilz muss in die Behandlung des Arztes.
Die Pflege der Nägel:
wenn die Nägel zu kurz oder zu kantig geschnitten sind kann dies zu Verletzungen führen, sorgfältig abgerundete (nicht eingeschnittene) Nagelecken und die richtige Länge verhindern auch den Druck und die Verletzung auf die benachbarten Zehen.
Keine spitzen Scheren oder andere scharfen Instrumente verwenden – zum selbst schneiden der Nägel eine abgerundete Nagelschere benutzen.
Wenn man zu harte dicke Nägel oder eingewachsen Nagelecken hat, sollte man regelmäßig zu einer podologischen Behandlung gehen.
Hühneraugen und Hornhaut:
Niemals Hühneraugenpflaster,- salben od.- Tinkturen benutzen, diese enthalten ätzende, auflösende Stoffe. Geben sie diese speziellen Fußbeschwerden in die Hand des Podologen dort werden sie fachgerecht entfernt.
Bei der Hornhaut dürfen vom Diabetiker selbst niemals scharfe Hobel, Reiben oder gar Rasierklingen benutzt werden!!
Verletzungen:
die meisten Folgeschäden an den Füssen entstehen durch ganz banale Verletzungen, die zum einen aufgrund von Störungen des Nervensystems (Neuropathie) gar nicht wahr genommen bzw. gespürt werden, zum anderen das herabgesetzte Immunsystem, Keime können bei falscher oder „zu später“ Behandlung, aus kleinsten Verletzungen schwerste Entzündungen entstehen lassen.
Nicht Barfuss laufen –
schon kleinste Dinge (Bsp.: harte Brotkrumen, kleine spitze Steinchen die man mit den Schuhen hereinträgt) können Verletzungen verursachen. Im Schwimmbad, in der Sauna, am Strand etc. Badeschuh tragen – scharfe Kanten, raue Fliesen, spitze Steine Glassplitter, heißer Sand und Gehwegplatten sind eine Gefahr, auch die Zehenzwischenräume trocken föhnen ist eine schon sehr oft vorgekommene Verletzungsgefahr.
Bei vorhandenen Verletzungen sollten sie immer ihren Arzt darüber informieren – selbst die kleinste Verletzung wird von ihrem Arzt angeschaut – sie sollten keine Selbstmaßnahme durchführen in der Hoffnung dass es „schon wieder wird“.
So können sich Infektionen bemerkbar machen:
Was können Sie tun:
gehen sie zu ihrem Arzt und zum Podologen
Der Arzt ist Ihr Partner:
Ihr Hausarzt sollte stets über den Zustand ihres Blutzuckers und ihrer Füße informiert sein – nur so kann er sie richtig beraten und behandeln.
Schuhe und Strümpfe:
wechseln ist ja selbstverständlich. Der Rand sollte nicht einschneiden, es sollten keine Falten entstehen die reiben oder drücken könnten (kommt häufig im Bereich der Zehen vor – auch die Strumpfnaht ist oft eine Ursache für Druckstellen), tragen sie keine zu kleine oder enge Strümpfe – in jedem guten Sanitätshaus erhalten sie spezielle Diabetikerstrümpfe und Socken.